ALLES BESTENS                     
Autorin: Beate Dölling
Erschienen im: Beltz & Gelberg Verlag
172 Seiten - Ab 13 Jahren

Alles fängt damit an, dass Johannes verschläft. Er hat den Wecker nicht gehört und seine Eltern sind verreist und können ihn daher auch nicht wecken. Diese simple Tatsache ist der Beginn einer Kettenreaktion, die damit endet das Johannes innerhalb einer Woche vom braven Reichenkind aus Zehlendorf zu einem erwachsenen, „eigenständigen“ Menschen wird.
Es ist die wohl aufregendste Woche in seinem ganzen bisherigen Leben. Johannes verliebt sich ganze drei Mal: in drei verschiedene Sandras, die doch irgendwie alle etwas gemeinsam haben. Er spaziert halb nackt durch Berlin. Er wird entjungfert. Er findet heraus, dass sein Vater eine Affäre hat. Er fängt zwei Mal zu rauchen an. Er wird verhaftet. Er zieht aus. Er reitet mitten in Berlin auf einem 30 Jahre alten Pferd mit Asthma auf Baustellen herum (mit Sandra III) ... 

In dieses ganze Durcheinander mischt sich dann auch noch eine Art zweite Geschichte, die Johannes in seinen Gedanken erzählt. Die eines Jungen namens Holden Caulfield aus dem Buch "The Catcher in the Rye", das Johannes letztes Jahr im Englisch-Unterricht gelesen hat. Johannes vergleicht seine "Geschichte" quasi ständig mit der von Holden und nimmt zeitweise auch dessen Namen an. Am Ende ist Johannes das erste Mal richtig glücklich – alles bestens eben.


"Alles Bestens" ist kein Buch das mich überzeugt hat. Es ist zeitweise ganz amüsant und man hat dann irgendwie doch das Bedürfnis ohne Pause durchzulesen, aber bei nur 172 Seiten ist das auch keine große Leistung. Beate Dölling hat versucht in einer sehr "jugendgetreuen" Sprache zu schreiben und es ist ihr gar nicht einmal so schlecht gelungen, nur das Johannes zu jeder Frau egal welchen Alters (in seinen Gedanken) "Schnecke" sagt ist leicht nervig.
Gut gefallen hat mir der Kontrast reiches Berlin/armes Berlin, den die Autorin immer wieder hervorhebt. Als Beispiel: das Au-Pair Mädchen aus der Ukraine (Sandra I), dass Deutschland wunderbar findet, weil es in jedem Haus Flachbildschirme gibt. Wie sich herausstellt, hat sie Zehlendorf (das Berliner Reichenviertel) bisher nie verlassen und kennt also nur diesen Teil Berlin.
Alles in allem würde ich "Alles Bestens" nur bedingt weiterempfehlen, Jugendlichen die sonst nicht so viel lesen, könnte es aber gefallen.

Das Cover hingegen hat mir super gefallen (zumindest die Vorderseite)und es passt auch wirklich gut zur Geschichte!


Diese Buchbesprechung stammt von Lilly, 15 aus Wien (Mai 2007)