HERR KUM UND FRAU KUSCHEL
Frau Kuschel wohnte in einem rosaroten Haus. Sie hatte es den ganzen
Tag zu kalt und war deshalb gerne in ihrem Bett.
Eines Tages kam ein riesiger blauer Lastwagen durch die Gasse gefahren,
wo Frau Kuschel wohnte. Das Auto bremste ab, ein Mann namens Herr Kum
stieg aus und rief: “Möchten Sie vielleicht ein ein Meter
großes Griesnockerl haben?“
Frau Kuschel rief zurück: “Ja, sehr gerne!“
Der Lastwagen bog sich nach rechts und warf links das
Riesengriesnockerl ab.
Am nächsten Tag kam wieder das selbe Auto. Diesmal brachte es
Milch. Herr Kum sah zu, wie aus seinem Laster links eine Hand
herausfuhr, auf zwei grüne Tasten drückte und schon kam ein
Packerl Milch heraus. Er gab es Frau Kuschel.
Am dritten Tag kam Herr Kum wieder. Diesmal brachte sein Lastauto
grasgrünen Spinat.
Den mochte aber Frau Kuschel gar nicht.
Deshalb sagte sie: “Kommen Sie doch zu mir, mir ist kalt und ich
möchte so gerne kuscheln!“
Herr Kum meinte, dass er aber weiterfahren müsse. Er müsse ja
sein Geld verdienen und könne nicht einfach den ganzen Tag im Bett
verbringen.
„Wieviel verdienen Sie denn?“, fragte Frau Kuschel.
„50 Euro im Monat“, antwortete Herr Kum.
„Ach, dann gebe ich Ihnen 100 und Sie bleiben bei mir und kuscheln!“
Da blieb Herr Kum bei Frau Kuschel und sie kuschelten den ganzen Tag,
ein ganzes Monat lang.
Dann musste Herr Kum aber wirklich wieder weiter.
„Nein, nein, bleiben Sie doch noch ein Monat, ich gebe Ihnen wieder
einen Hunderter“, bat Frau Kuschel. Und so kuschelten sie weiter.
Nach dem zweiten Monat ging es wieder los. Herr Kum musste weiter.
Nun war Frau Kuschel aber sehr traurig, da sie nur mehr 15 Euro
besaß. Sie wollte so gerne, dass Herr Kum noch ein paar Tage mit
ihr kuscheln sollte.
Herr Kum blieb also noch ein paar Tage bei Frau Kuschel, dann meinte
er: “Ich muss doch auch wieder einmal meine Familie besuchen, anstatt
immer nur zu kuscheln.“ und fort war er.
Nun war es Frau Kuschel noch viel viel kälter. Und das mitten im
August.
Zwei Tage später läutete es an der Tür.
Zähneklappernd machte Frau Kuschel auf.
Draussen stand Herr Kum mit einer riesigen Torte und zwei
Hundebären.
„ Das sind Wuschel und Schanghei und die Torte ist für Sie.
Ausserdem habe ich jetzt einige Zeit Urlaub und bleibe noch ein wenig
hier. Wenn Sie nichts dagegen haben, werden wir nun zu viert kuscheln.
Die Hundebären sind auch ganz artig und weich.“
Später aßen sie die Torte und Frau Kuschel fand in ihrem
Stück genau 215 Euro.
Sie hatten zusammen eine ganz glückliche Kuschelzeit und die
Hundebären rollten sich zufrieden unter der Bettdecke zusammen.
Zum Abschied brachte Herr Kum ein Mandalabuch für Frau Kuschel.
Diese war nun gar nicht mehr traurig, da sie wusste, dass Herr Kum und
Wuschel und Schanghei sie nun öfter besuchen wollten. Und in der
Zwischenzeit malte sie wunderschöne Mandalas.
SONJA, 13 Jahre aus Klagenfurt, (2005)
Preisträgerin des Prix Ars Electronica 2005