DER VERHÄNGNISVOLLE BRIEF

                              
 
Gestern war ein abenteuerlicher Tag. Der König selbst gab mir den Auftrag, einen Brief noch am selben Tag an die Landes-Grenze, zu einer Prinzessin zu bringen. Ich machte mich gleich auf den Weg. Schnell rannte ich mit meinem Schwert bewaffnet die Treppen hinunter. Es waren sehr viele, da der König in seiner Burf ganz oben lebte, denn von dort aus hatte er einen guten Überblick. Als ich unten ankam, überraschte mich der Regen. Ich konnte fast gar nichts sehen. Auch die Pfützen und der ganze Schlamm, der sich bildete waren fürchterlich, denn ich wäre beinahe ausgerutscht.
 
Plötzlich stieß ich auf einen See. Zuerst wollte ich schon aufgeben, aber ich schwamm dann doch. Das war ziemlich anstrengend, weil der Brief nicht nass werden durfte. So hielt ich die Hand, in der ich den Brief trug, hoch und probierte mit der anderen zu schwimmen. Das war eine meiner schwierigsten Aufgaben. Als ich am anderen Ufer ankam, hörte es auf zu regnen.
Ein paar Meter weiter, kamen mir andere Ritter entgegen. Gleich darauf nahmen alle ihre Schwerter zur Hand und griffen mich an. In diesem Augenblick war ich sehr froh, dass ich meines mit hatte. So griff auch ich zu meinem Schwert. Sie waren nicht schlecht, aber ich konnte sie besiegen. Nun musste ich nur noch durch das Dornengestrüpp. Das war schwerer als ich dachte, denn sie stachen und zerrissen meinen Umhang. Endlich sah ich den Turm. Ich war sehr erleichtert. Doch als ich die vielen Treppen sah, verging das wieder. Müde und erschöpft schleppte ich meinen Körper hinauf. Als ich oben war, kam mir die Prinzessin gleich entgegen. Ich überreichte ihr den Brief. Sie machte ihn auf und las ihn laut vor. Plötzlich kam eine Stelle an der stand:“ Möchtest du meine Frau werden?“. Da ich ihr den Brief gab, dachte sie, dass ich sie zu meiner Frau haben wollte. Aber ich wusste vorher nicht einmal, was in dem Brief stand. Noch bevor ich ihr alles erklären konnte, holte sie mit ihrer Hand aus und gab mir eine Ohrfeige, sodass es mich zu Boden warf.

Das werde ich nie vergessen und wenn ich einen Brief austragen muss, schaue ich vorher, was darin steht.
 
 
NADINE,  11 Jahre aus der De La Salle Schule in Wien, (2005)